Ob Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber oder Unklarheiten beim Erbe: bei rechtlichen Problemen empfiehlt sich ein guter Anwalt. Doch woran ist ein guter Anwalt zu erkennen und wo lauern die Fallstricke?
Hörensagen und Kundenbewertungen als Orientierung
Im ersten Gespräch mit einem Anwalt lassen sich selten genaue Aussagen treffen. Vielmehr gilt es, eine Basis für die weitere Zusammenarbeit zu schaffen und die Interessen der beteiligten Parteien abzuklären. Rechtsanwälte, die ohne konkrete Informationen genaue Aussagen treffen, gilt es mit Skepsis zu betrachten. Das gilt auch für Advokaten, die sich selbst in den Mittelpunkt stellen. Der Mandant sollte immer der Hauptfokus sein – ein guter Anwalt weiß das.
Der Fachanwaltstitel als Qualitätssiegel
Ein guter Anwalt informiert seinen Mandanten frühzeitig über seine rechtlichen Möglichkeiten. Anschließend trägt er Neuigkeiten zum Fall an den Mandanten weiter und hält seine Termine zuverlässig ein. Dabei findet er eine gute Balance aus realistischer Einschätzung und positiver Grundhaltung.
Der Advokat spricht im besten Fall schon beim ersten Gespräch selbstständig die Kosten an und nimmt dem Mandanten damit ein wichtiges Thema von der Schulter. Muss bei der Kostenfrage mehrmals nachgehakt werden, ist Skepsis geboten, denn womöglich gibt es versteckte Gebühren oder andere Fallstricke.
Wichtig: Rechtsanwälte richten sich bei der Berechnung ihres Honorars nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz. Wer hier Diskrepanzen erkennt, sollte zur Sicherheit noch einmal nachfragen.
Kompetenz und Offenheit sind Pflicht
Unseriöse Anwälte nehmen sich keine oder nur wenig Zeit für potentielle Klienten.
Ein guter Anwalt dagegen, ist kompetent und offen. Wenn der Fachmann beim ersten Gespräch sympathisch und fachkundig erscheint, ist dies bereits ein guter Indikator.
Ist der Rechtsanwalt der Wahl dann auch noch gut erreichbar und zuverlässig, können Mandanten nicht mehr viel falsch machen. Wenn all die genannten Faktoren zutreffen, gilt: Sie haben vermutlich einen guten Anwalt gefunden.
Der Rechtsanwalt ist eine wichtige Vertrauensperson. Mandanten benötigten also einen Advokaten, dem sie offen und ehrlich gegenübertreten können. Gespräche mit Freunden und Verwandten geben oft schon eine gute Orientierung. Zusätzlich kann im Internet recherchiert werden. Hat der Anwalt gute Bewertungen im Netz? Auch dies muss berücksichtigt werden. Außerdem sollte Rücksprache mit dem Anwaltverein gehalten werden. Dort lassen sich geeignete Kontakte zu Juristen herstellen.
Fachanwaltstitel berücksichtigen
Rechtsanwalt ist nicht gleich Rechtsanwalt. Die meisten Juristen haben sich auf bestimmte Themengebiete spezialisiert – zu erkennen oft schon an der Bezeichnung der Anwaltskanzlei. Es gilt, einen Anwalt zu wählen, der das eigene Interessengebiet beherrscht. Der Fachanwaltstitel gibt Aufschluss darüber, welche Kenntnisse der Anwalt besitzt. Zusätzlich sollte der Anwalt sich auch aktiv fortbilden. Rechtsanwälte mit weniger als 24 Monaten Erfahrung dürfen nur Fälle bearbeiten, die den Interessenschwerpunkten entsprechen.