Im Vergleich zu Einzelaktien und anderen Wertpapieren gelten ETF-Fonds als eine sichere Geldanlage mit angemessenen Gewinnchancen. Trotzdem gibt es einiges vor dem Ankauf von Aktienfonds zu beachten.
Erfahren Sie in diesem Artikel, was ETFs sind und wie Sie die größten Fallstricke von ETF-Fonds umgehen können.
Was sind ETFs?
ETFs sind börsennotierte Indexfonds, welche einen bestimmten Aktienindex nachbilden. Oft wird der Aktienindex einer konkreten Branche abgebildet. Mit ETFs können sich Anleger Anteile an mehr als 3000 Aktien mit nur einem Produkt beteiligen. Dies senkt das Risiko von Verlusten und die Kosten für den Investor.
Der Aufbau von Fonds
ETF-Fonds können in drei Arten unterteilt werden.
Bei der vollen Replikation (Nachbildung) werden alle Aktien, welche in dem Fond abgebildet werden, tatsächlich von dem Fondsmanager gehalten. Eine volle Replikation ist jedoch selten, da sie die größten Kosten verursacht.
Der Fondsmanager hält bei der sogenannten optimierten Replikation nur einen Teil des abgebildeten Fonds und ergänzt diese mit eigenen Derivaten.
Bei der synthetischen Replikation hält der Fondsmanager hingegen keine Aktien des abgebildeten Index. Es werden stattdessen beliebige Wertpapiere gehalten, welche nichts mit dem Index zu tun haben. Der Fondsmanager hat in diesem Fall eine Swapvereinbarung. Dies ist ein Vertrag zwischen der Bank und dem Manager des Index. In diesem Vertrag verpflichtet sich die Bank, Unterschiede zwischen der Kursentwicklung des Index und dem Wertpapierkorb des Fonds auszugleichen.
Der Index von ETF-Fonds
Ein ETF-Fond bildet nur passiv den Index der abgebildeten Aktien nach und verfolgt keine aktive eigene Strategie. Für den Erfolg der Anleger ist daher von besonderer Bedeutung, dass ein passender Index ausgewählt wird.
Manche Indizes bilden beispielsweise nur wenige Aktien ab oder ordnen sich keinen klaren Kriterien zu. Dies führt zu einem unnötigen Risiko für den Anleger. Sogenannte Strategie-Aktien setzen auf Aktien mit hohen Dividendenausschüttungen oder auf starkwachsende Unternehmen.
Private Anleger sollten lieber auf etablierte und starke Indizes setzen.
Der größte Index von Aktien ist der MSCI World. In diesem Index wird die Entwicklung aller Aktien der Welt zusammengefasst und abgebildet.
Es gibt auch Indizes von Anleihen. Hier sollte hinterfragt werden, welche Anleihen konkret enthalten sind, wie lang die Restlaufzeit ist und in welcher Währung die Anleihen gehandelt werden.
Die Kosten für ETF-Fonds
Fast alle ETFs sind im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten günstig. So fallen für aktiv gemanagte Aktien rund 1,5 Prozent Verwaltungsgebühren pro Jahr an. Für ein ETF-Fond fallen hingegen in der Regel nur weniger als 0,5 Prozent Gebühren für die Verwaltung des Fonds im Jahr an. Trotz der günstigen Preise kann sich das Vergleichen der Konditionen lohnen.
Manche Anbieter halten sich in den Fondsprospekten die Möglichkeit, Vertriebsprovisionen an Fondsvermittler wie Banken zu zahlen, frei. Dies bedeutet höhere Kosten für die Anleger.
Bei exotischen Indizes fallen oft hohe Verwaltungsgebühren an. Daher sollte möglichst in gängige Indizes investiert werden.
Die Art der Ertragsverwendung
Den Anlegern der meisten ETFs werden jährlich Dividenden bei Aktien-ETFs und Zinsauszahlungen bei Renten-ETFs gezahlt. Die Zahlung kann entweder ausschüttend oder thesaurierend geleistet werden.
Wer sich die Dividenden ausschütten lässt, bekommt diese einmal im Jahr direkt auf das Konto überwiesen. Somit verfügt der Anleger voll über dieses Geld und kann selbst entscheiden, ob das Geld ausgegeben oder reinvestiert wird. Letzteres kann jedoch zu zusätzlichen Kosten führen.
Bei der thesaurierenden Gewinnausschüttung fließt der Gewinn automatisch zurück in den Fond. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten für den Ankauf neuer Anteile. Allerdings hat der Investor zunächst keine zusätzlichen Einnahmen.
Ausschüttende und thesaurierende Dividenden werden unterschiedlich besteuert. Bei Unklarheiten kann ein Steuerberater helfen.
Das Fondsvolumen
Das Fondsvolumen sollte nicht zu klein sein. Kleinere Fonds werden häufiger und schneller geschlossen. Das investierte Geld muss in diesem Fall erneut investiert werden. Dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Daher sollte vorab überprüft werden, wie groß das Volumen des ETFs ist.
Das Alter des Fonds
Für die Wahl eines ETF-Fonds ist auch das Alter entscheidend. Bereits länger bestehende ETF-Fonds sind bereits in den Markt etabliert. Damit ist das Fondsvolumen älterer Fonds häufig größer. Außerdem weisen die älteren Aktien-Fonds eine höhere Liquidität und einen geringeren Spread auf.
Die Sparplanfähigkeit
Gerade Privatanleger sollten den Vermögensaufbau mit ETFs und Aktien Stück für Stück angehen. Mit einem Sparplan werden regelmäßig und vollkommen automatisch ETFs nachgekauft. So wächst das Portfolio mit der Zeit.
Sparpläne können bereits ab 25 Euro pro Monat angelegt werden und werden von immer mehr Banken und Fondsmanager angeboten.
Fazit
Es gibt einige Dinge, welche private Anleger vor dem Kauf von Aktien beachten sollten. Eine Recherche zu den wichtigsten Kriterien für einen guten Aktien-Fond ist unerlässlich und schützt vor unnötigen Kosten und Verlusten.
Ein Sparplan unterstütz bei dem langfristigen Aufbau von Vermögen.