Sparen, Zinsen, Inflation
Bereits vor der Corona-Pandemie galt Deutschland als ein Land der Sparer. Im ersten Jahr, wo das Coronavirus den europäischen Kontinent befallen hat, stieg die durchschnittliche Sparquote in Deutschland auf ca. 16% an. Zum Vergleich: 2019 lag diese noch bei 11%. Grund dafür ist, dass auf der Ausgabenseite diverse Möglichkeiten wegfielen. Die Einkommen wurden hingegen zum Großteil durch staatliche Interventionen geschützt.
Soweit, so gut. Problem dabei ist, dass die Vermögen der deutschen Sparer zuhauf auf nicht verzinsten Bankkonten liegen. An der Verzinsung wird sich wahrscheinlich die kommenden Jahre nichts ändern. Sollte nun zusätzlich eine Inflation einsetzen, wird das angesparte Geld auf den Konten entwertet. Deshalb ist es immens wichtig sich als Sparer nach Alternativen in der Geldanlage umzusehen.
Boom am Aktienmarkt
Trotz der Probleme in der Realwirtschaft, welche durch die Corona-Pandemie entstanden sind, gibt es seit dem Crash im März 2020 einen fulminanten Anstieg im Aktienmarkt. Viele neue Marktteilnehmer nahmen den Crash zum Anlass als Einstieg in den Aktienmarkt und sorgten für den Aufschwung. Die Weichen für ein Anhalten des Aufschwunges sind gestellt. Die Zentralbanken geben offen zu, dass es in den kommenden Jahren zu keinen großen Zinserhöhungen kommen wird. Das treibt immer mehr Personen in den Markt, da sie sich für ihr angespartes Geld eine Verzinsung wünschen. Auf der anderen Seite fügen die Zentralbanken über die Staaten weiterhin frisch erschaffenes Geld in den Umlauf ein. In der Regel findet dieses Geld seinen Weg in den Anlagemarkt.
Überlegte Planung in der Geldanlage
Es gilt jedoch nicht unüberlegt zur Tat zu schreiten. Zuerst sollte ein Ziel festgelegt werden, welches die Absichten der Geldanlage berücksichtigt. Die Ziele unterscheiden sich natürlich zwischen einem 20-Jährigen mit den ersten Ausbildungsgehältern und einem 60-Jährigen, der kurz vor der Rente steht. Der 20-Jährige hat fast sein gesamtes Berufsleben noch vor sich und wird im Laufe seines Lebens noch viele Gehälter erarbeiten. In der Folge ist eine risikofreudige Anlagestrategie möglich. Der 60-Jährige hat hingegen den Großteil seiner Einkommen im Berufsleben bereits erwirtschaftet. Hier steht der Vermögenserhalt im Vordergrund. Es ist also notwendig zu Beginn der Geldanlage die persönliche Lage zu analysieren. Nach der Analyse lässt sich eine Strategie erstellen, die ein individuelles Verhältnis zwischen Risiko und Rendite berücksichtigt. Im nächsten Schritt kommen dann die konkreten Investitionsmöglichkeiten ins Spiel.
Aktien
Bei Aktien handelt es sich um Anteile an Unternehmen. Nach dem Kauf einer Aktie partizipiert der Besitzer an der Entwicklung des Unternehmens. Die Entwicklung von Einzelaktien verläuft allerdings nicht immer positiv. Ein negativer Verlauf, bis zum Totalverlust, ist im Bereich des Möglichen. Deshalb ist ein Investment in Einzelaktien die Königsdisziplin unter den Anlagemöglichkeiten. Im Vorfeld einer Investition ist daher eine umfangreiche Recherche notwendig. Die Recherche sollte u.a. das Geschäftsmodell, die Konkurrenz, die Führungsebene und diverse Kennzahlen umfassen. Voraussetzung für die Recherche sind ein hohes Wissen im Bereich der Betriebswirtschaft und eine Menge Zeit. Die Renditemöglichkeiten sind überaus hoch, das Risiko allerdings auch. Alternativ gibt es weitere Anlageformen, welche mit weniger Aufwand und Risiko einhergehen.
Fonds
Bei einem Fond sammeln die Fondverwalter das Geld von möglichst vielen Anlegern ein. In der Folge wird mit dem eingesammelten Kapital in verschiedene Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Kryptowährungen investiert. Für diesen Schritt sind die Fondverwalter zuständig, welche als Experten in der Geldanlage gelten. Die Investitionen werden breit gestreut, damit das Risiko verringert wird. Für ihre Arbeit verlangen die Fondverwalter eine Gebühr von den Anlegern. Für den Anleger ist lediglich die Suche nach dem richtigen Fond notwendig. Dabei sollte auf die Fondstrategie, die Rendite in den vergangenen Jahren und die Fondverwalter geachtet werden.
ETFs
Bei einem ETF handelt es sich um einen börsengehandelten Indexfond, welcher die Wertentwicklung eines Index abbildet. Ein ETF auf den DAX würde beispielsweise die Entwicklung vom DAX abbilden. Ein ETF wird dementsprechend nicht aktiv verwaltet, sondern partizipiert nur an den Verlauf eines Index. Dies zeigt sich natürlich in den Kosten. Die Gebühren für ETFs liegen deutlich unter den Gebühren für Fonds. Für den Anleger fällt nur die Auswahl eines ETFs an.
Edelmetalle und Kryptowährungen
Als Beimischung in Geldanlage eignen sich Edelmetalle und Kryptowährung. Edelmetalle stellen eine Versicherung gegen das Unbekannte dar. Auch bei katastrophalen wirtschaftlichen Lagen behalten sie ihren Wert und dienen damit als Absicherung. Kryptowährungen dienen hingegen als Spekulation. Sie sind recht neu am Markt und befinden sich aktuell in einer Bewährungsphase. Ein rasanter Kursverlauf in beide Richtungen scheint möglich. Edelmetalle und Kryptowährungen sollten dementsprechend nur einen kleinen Teil des Portfolios ausmachen.