Google Updates sind in der SEO-Branche gefürchtet, weil die Algorithmus-Änderungen mit einem Schlag, die Rankings durcheinander wirbeln können. Ziel der Maßnahmen ist es, den Nutzern eine bestmögliche Auswahl von Webseiten anzubieten. Die Rede ist von über 200 Faktoren, die Berücksichtigung finden. Am bekanntesten ist das Panda 2.0-Update vom April 2012, mit dem diverse Praktiken des Linkaufbaus massiv abgestraft wurden. Die Webmaster konnten erst wieder bessere Rankings erlangen, indem sie zu ihren Webseiten führende Backlinks entfernten oder sie mit dem Disavow Tool entwerteten.
Core Web Vitals
Google ist die führende Suchmaschine auf diesem Planeten. Die Experten in Mountainview verstehen es immer wieder mit innovativen Elementen den Algorithmus aufzupeppen und der Konkurrenz die lange Nase zu zeigen. Nun gibt es neue Kennzahlen, die Suchmaschinenoptimierer beachten sollten. Google möchte ein ganzheitliches Bild der User Experience (UX) erhalten. Mit den Core Web Vitals hat der Marktführer im vergangenen Jahr mit LCP, FID und CLS drei neue Kürzel aus dem Hut gezaubert, die ab Mai 2021 in die Rankings einfließen sollten. Die Neuerung erfolgt bewusst mit einer relativ frühzeitigen Ankündigung im Vorfeld, da Kritiker angemerkt hatten, dass die vorherigen Updates des Google Algorithmus sehr kurzfristig erfolgt seien.
Was bedeuten LCP, FID und CLS?
LCP, FID und CLS sind Elemente, die sich auf die sogenannte Page Experience auswirken. Google betont, dass diese für die Nuterfahrung insbesondere auf mobilen Geräten wegen schwacher Internetverbindungen und kleiner Bildschirme wichtig sind. Im Einzelnen stehen die Kürzel für:
• Largest Contentful Paint: Die Zeit, die vergeht, bis der Inhalt der Website für den Nutzer im Browser sichtbar ist. Das sollte spätestens 2,5 Sekunden erledigt sein. Es geht hier nicht um die Ladezeit sämtlicher Inhalte, sondern um den sichtbaren Bereich.
• First Input Delay: damit ist gemeint, wie lange es dauert bis der Nutzer beispielsweise auf Links oder Tabs klicken kann. Der Wert sollte 100 Millisekunden nicht überschreiten. Überladene Multi-Purpose-Layouts wie sie häufig gerade manche neumodischen WordPress-Pagebuilder aufdrängen weisen hier deutliche Schwächen auf, da sie JavaScript-Dateien in Hülle und Fülle nachladen und erst stark verzögert ausführen.
• Cumulative Layout Shift: Verschiebungen des Inhalts beim Laden sind ein lästiges Phänomen – auch Intrusive Interstitial genannt – das beim Nachladen von Werbeanzeigen auftaucht. Nutzer, die versehentlich auf einen falschen Link klicken, landen auf einer ganz anderen Zielseite. Gerade viele Nachrichtenseiten haben diesbezüglich Probleme und sollten nachbessern. Daher ist es zu empfehlen mittels CSS, den Raum dafür freizuhalten. Ähnliches kann passieren, wenn CSS- und JavaScript-Dateien unterschiedliche Formatierungen aufweisen. Im Internet gibt es diverse Analyse-Tools, die den Cumulative Layout Shift und damit die optische Stabilität der Website messen können. Auch die Google Chrome Developer Tools können helfen, sind aber etwas komplizierter zu bedienen. Das Search Quality Team empfiehlt einen CLS-Wert unter 0,1 anzustreben.
Fazit
Die Core Web Vitals helfen Suchmaschinenoptimieren zu erkennen, welche Einflussfaktoren für die User Experience entscheiden sind. Die neuen Kennzahlen sind sehr hilfreich, zu verstehen wie Google tickt. Zu erwarten ist, dass ab Mai 2021 stärkere Bewegungen in die SERPS (Search Engine Result Pages) kommen, in dem es Verschiebungen zu Gunsten der Webseiten mit guten Werten in den Core Web Vitals gibt.